UNABHÄNGIGE UHRENMANUFAKTUR SEIT 1948

DIE GESCHICHTE VON YEMA

YEMA ist eine unabhängige französische Uhrenmanufaktur mit Sitz in Morteau, der Wiege der französischen Uhrmacherkunst. YEMA wird von einer Uhrmacherfamilie in dritter Generation, der Familie Bôle, geführt, die von einem Team mit mehr als 40 Jahren Erfahrung in der Uhrmacherei umgeben ist. Design, Prototyping und Montage werden von erfahrenen französischen Uhrmachern in unseren Morteau-Werkstätten mit Stolz, Traditionsbewusstsein und Präzision durchgeführt. Seit der Gründung im Jahr 1948 haben mehrere renommierte Entrepreneure zum Erbe von YEMA beigetragen:

1948 - 1982 | Henry-Louis Belmont
1982 - 1986 | Matra / Richard Mille
1986 - 2004 | Hattori-Seiko Co. Ltd.
2009 - heute | Ambre France

HENRY-LOUIS BELMONT

1948 - 1982

1948

1948 – Henry-Louis Belmont gründet YEMA

YEMA wurde 1948 von Henry-Louis Belmont gegründet, einem traditionellen Uhrmacher, der 1931 sein Studium an der Nationalen Uhrmacherschule von Besançon als Jahrgangsbester abschloss. Henry-Louis Belmont spielte in der jüngeren Geschichte der französischen Uhrmacherei als Pionier der Automatisierung in der Uhrenfertigung eine wichtige Rolle.

Er spezialisierte sich auf die Entwicklung und Herstellung von extrem leistungsfähigen Toolwatches. Diese waren mit Eigenschaften ausgestattet, um extreme Outdoor-Aktivitäten bewältigen zu können - vom Tauchen über Autorennen bis hin zu militärischen Expeditionen. Bis heute werden diese Zeitmesser mit außergewöhnlichen Männern in Verbindung gebracht, die unter extremen Bedingungen Höchstleistungen vollbracht haben. Das Motto „Time of Heroes“ sollte einige Jahre später zum offiziellen Slogan von YEMA werden.

1950

1950 – Marktführer bei wasserdichten Toolwatches

Die ersten YEMA-Kollektionen entstanden Anfang der 1950er-Jahre – und schon bald machte sich Henry-Louis Belmont daran, die Marke an der Spitze der uhrmacherischen Innovation zu platzieren: Im Jahr 1951 beschloss Belmont, die meisten YEMA-Uhren mit einem der ersten Automatikkaliber - dem LORSA 237 B - auszustatten, das er später in YEMA 231 A umbenannte. 1953 war YEMA eine der ersten Marken, die Taucheruhren mit einer Wasserdichtigkeit von bis zu 100 Metern produzierte – eine echte Innovation in der damaligen Uhrenwelt. Im Jahr 1954 erreichte die Produktion von YEMA 130.000 Uhren.

1960

1960er-Jahre – Führender französischer Uhrenexporteur

1962 wurde YEMA in YEMA INTERNATIONAL umbenannt. Von 1965 bis 1968 wurde die Marke zum führenden französischen Uhrenexporteur mit einem jährlichen Absatz von 400.000 Uhren in mehr als 55 Ländern.

1966

1966 – Erster YEMA Yachtingraf

1966 brachte YEMA das erste Yachtingraf-Modell auf den Markt, einen Chronographen mit einem Schweizer ETA-Valjoux-Kaliber und einem innovativen Countdown-Timer für Regattastarts, für den ein Patent angemeldet wurde.

1968 wurde YEMA offizieller Ausrüster des französischen Segelteams und übergab ein Yachtingraf-Modell an Eric Tabarly, einen ehemaligen französischen Marineoffizier, der bis heute Frankreichs berühmtester Segler ist.

1967

1967 – YEMA Superman, die Geburt eines Mythos

1967 meldete YEMA ein Patent für einen eigens entwickelten Lünettenverriegelungs-Mechanismus für die ikonische YEMA Superman an. Dabei handelte es sich um eine der ersten verriegelbaren Taucherlünetten, die neben der Form des Kronenschutzes und dem verschraubten Kronenmechanismus zusätzliche Sicherheit bot, indem sie verhinderte, dass sich die Drehlünette beim Tauchen versehentlich bewegt. Wenig später wurde das Superman-Modell zur ersten in Frankreich produzierten Taucheruhr, die bis zu einer Tiefe von 300 Metern wasserdicht ist. Damit wurde die Superman zur ultimativen französischen Taucheruhr.

1969

1969 – Mario Andretti gewinnt das Indianapolis 500

Mario Andretti, der von vielen als der größte Rennfahrer der Geschichte angesehen wird, trug bei seinem historischen Sieg in Indianapolis 1969 eine YEMA Rallye. Der allererste Rallygraf wurde wenige Jahre zuvor – im Jahr 1967 – lanciert.

„Ich liebe Armbanduhren fast so sehr wie den Motorsport. Ich habe den Rallygraf in den 1960er-Jahren gekauft, weil ich ihn richtig cool fand. Damals war die Uhr hochmodern und auf dem neuesten Stand der Technik. Ich habe viele Komplimente für sie bekommen, also habe ich sie oft getragen. In der Vorbereitung auf das Indianapolis 500 trug ich die Uhr während des gesamten Monats Mai 1969 sogar täglich – zum Training, zur Qualifikation und während des Rennens selbst. Nachdem ich das Rennen gewonnen hatte, wurde die Uhr natürlich zu einem sentimentalen Gegenstand, genau wie der Helm, den ich an diesem Tag trug, und der Feuerwehranzug. Der Rennwagen, der mich über die Ziellinie trug, landete im Smithsonian. All diese Dinge wurden Teil eines Tages, der mein Leben verändert hat.“

1970

1970er-Jahre – Die ersten YEMA-Toolwatches für das Militär

Der erste Flygraf-Fliegerchronograph kam 1970 auf den Markt und wurde auf der Micronora-Messe vorgestellt, auf der er mehrere Auszeichnungen erhielt – vor allem für seine mehrteilige Lünette mit mehreren Rechenskalen.

Im selben Jahr wurde die YEMA Superman von der französischen Luftwaffe ausgewählt, um ihre Search-and-Rescue-Schwimmer (SAR) – eine Eliteeinheit, die auf Luft-See-Rettungsaktionen in feindlichen Gebieten spezialisiert ist – auszurüsten. Das als unzerstörbar geltende Superman-Modell wurde speziell für das französische Militär als ultimative Toolwatch entwickelt. Dank ihrer Robustheit, einer perfekten Ablesbarkeit und der zuverlässigen Funktionsfähigkeit in jeder Lage, ihrer Korrosionsbeständigkeit, Wasserdichtigkeit und Funktionalität unter Wasser ist sie die perfekte Militäruhr für den Einsatz auf dem Meer und beim Tauchen.

MATRA / RICHARD MILLE

1982 - 1986

1982

1982 – Die erste westeuropäische Uhr wird ins Weltall geschickt

Das Aufkommen von Quarzuhren führte zu einem Umbruch in der Uhrenindustrie und zwang viele Marken zu Umstrukturierungen, um im globalen Wettbewerb besser mithalten zu können. Anfang der 1980er-Jahre schloss sich YEMA der Matra Horlogerie an, einem französischen, öffentlich-privaten Industriekonglomerat.

Henry-John Belmont trat die Nachfolge seines Vaters als CEO an und die internationale Ausrichtung wurde einem vielversprechenden, jungen Mann anvertraut – einem zukünftig großen Namen in der Welt der Uhrmacherei: Richard Mille.

Am 24. Juni 1982 startete zum ersten Mal ein französischer Astronaut, Jean-Loup Chrétien, vom Stützpunkt Baikonur aus zu einer zehntägigen Reise ins All. An seinem Handgelenk trug er die erste westeuropäische Uhr, die in den Weltraum geschickt wurde: die YEMA Spationaute I. Weitere Exemplare dieses historischen YEMA-Modells wurden zu verschiedenen Weltraummissionen der französischen Raumfahrtbehörde CNES herausgegeben.

Am 17. Juni 1985 startete die Raumfähre Discovery mit Patrick Baudry und seiner YEMA Spationaute II an Bord zur Mission STS-51G (erster französisch-amerikanischer Orbitalflug).

1986

1986 - YEMA und Richard Mille streben zum Nordpol

1986 trug Richard Mille dazu bei, eine Toolwatch aus Titan zu entwerfen. Diese Uhr sollte der extrem kalten Polarluft und dem rauen Winterwetter trotzen und mit einer Kompasslünette ausgestattet sein, die unempfindlich gegenüber starken Magnetfeldern ist. Die Uhr, die den Namen YEMA North Pole trägt, begleitete den Mediziner und Entdecker Jean-Louis Étienne auf seiner 800 km langen Solo-Reise im Jahr 1986 zum Nordpol.

Einige Monate später – weiterhin unter der Leitung von Richard Mille – begleitete die YEMA Odyssey Nicolas Hulot und Hubert de Chevigny zu einer neuen Nordpol-Expedition, die dieses Mal in einem Ultraleichtflugzeug durchgeführt wurde.

HATTORI-SEIKO

1986 - 2004

1986

1986 - Die Hattori-Seiko-Ära

Am 10. Dezember 1986 wurde Hattori-Seiko Co., Ltd. durch den Kauf von Matra-Horlogerie-Aktien Mehrheitseigentümerin der Marke YEMA. Diese Periode unter japanischer Leitung dauerte bis 2004. In dieser Zeit wurde die Designsprache einiger ikonischer YEMA-Modelle von bestimmten Stilelementen inspiriert, die typisch für Seiko sind – dazu zählt unter anderem das Modell Superman II.

Die Weltraumforschung von YEMA wurde mit der Präsentation des Modells Spationaute III fortgesetzt, das von dem renommierten Kaliber Seiko 7A38 angetrieben wurde. Am 26. November 1988 betrat der Astronaut Jean-Loup Chrétien im Rahmen der französisch-russischen Weltraummission Aragatz die MIR-Orbitalstation mit einer solchen Weltraumuhr am Handgelenk.

Im Jahr 2001 ernannte Kaomi Matsumoto, Präsident von YEMA, Louis-Éric Beckensteiner zum Geschäftsführer der Marke, bevor er 2004 die Geschicke des Unternehmens vollständig übernahm. Damals befand sich YEMA noch immer im Besitz von Seiko. Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums von YEMA im Jahr 2008 präsentierte Beckensteiner das Modell Master Elements, einen auf 60 Exemplare limitierten Chronographen mit einem Kaliber ETA Valjoux 7750. Die bis zu 300 Meter wasserdichte Toolwatch kann als ein wahres UFO der Uhrmacherkunst bezeichnet werden: Sie kam mit insgesamt 4 Lünetten, einem Luftnavigationsinstrument und einem Instrument zur Geschwindigkeitsberechnung.

AMBRE FRANCE

2009 - bis heute

2009

2009 – Der unabhängige Uhrenhersteller Ambre France übernimmt

Ambre France - eine französische Uhrmachergruppe in Familienbesitz mit Sitz in Morteau, die 1965 von René Four und Marcelle Bôle gegründet wurde - übernahm YEMA im Jahr 2009 mit dem Ziel, die Marke mit der Einführung eines hauseigenen Kalibers, dem MBP1000 mit einer vierjährigen Entwicklungszeit und einer Investition von 3 Millionen Euro, weiterzuentwickeln. Das in Frankreich entwickelte und assemblierte MBP1000 war ein Standardkaliber, das Einfachheit und Effizienz in der Herstellung mit hoher Präzision und Zuverlässigkeit zu einem wettbewerbsfähigen Preis zu kombinieren vermochte. Im Laufe der Jahre wurden mehr als 250.000 MBP1000-Uhrwerke hergestellt.

2020

2020 – YEMA wird offizieller Partner der französischen Streitkräfte

Im Jahr 2020 ernannten die französische Luftwaffe und die französische Marine YEMA zum offiziellen Partner für die Entwicklung von militärischen Zeitmessern. Diese werden in Zusammenarbeit nach strengen militärischen Anforderungen hergestellt und stehen nicht nur dem Militärpersonal, sondern auch der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung.

2021

2021 - Inhouse-Kaliber der zweiten Generation

Im Jahr 2020 beschloss Ambre, sein hauseigenes Kaliber zu verbessern, indem das Know-how der renommierten Uhrmacher Olivier Mory und Patrick Augereau hinzugezogen wurde. Diese arbeiten daraufhin eng mit dem Meisteruhrmacher Jean-Paul Boillot von YEMA zusammen. Unter anderem wurden das Räderwerk und das mechanische Schwingsystem für eine bessere Leistung optimiert. Die neuen hauseigenen Kaliber erhielten die Bezeichnungen YEMA2000 (Drei-Zeiger-Kaliber) und YEMA3000 (GMT-Kaliber).

2022

2022 - Umstellung auf lokale Fertigung

2022 war ein entscheidendes Jahr in der Rebranding-Strategie von YEMA. Ziel war es, eine nachhaltige und traditionelle französische Uhrenmanufaktur zu schaffen und gleichzeitig die Unabhängigkeit zu bewahren. Das entscheidende Ziel bestand darin, eine bessere Steuerung aller Herstellungsaspekte zu ermöglichen, um eine höhere Qualität der Zeitmesser zu gewährleisten. Dies war möglich durch die Internalisierung der Produktion und - sofern dies nicht möglich war - durch die Zusammenarbeit mit lokalen (französischen und schweizerischen) Partnern.

In den darauffolgenden Jahren tätigte YEMA bedeutende Investitionen mit dem Ziel, einen großen Teil der Produktion zu internalisieren und die Qualität der Herstellungsprozesse kontinuierlich zu verbessern. Die Werkstätten und Produktionsanlagen von YEMA werden erweitert und modernisiert, indem die neuesten uhrmacherischen Instrumente eingesetzt werden. Da der französisch-schweizerische Jurabogen immer stärker integriert wurde, arbeitet YEMA mit neuen lokalen Partnern zusammen, die allesamt in einem Umkreis von 72 Kilometern um Morteau angesiedelt und auf die Feinuhrmacherei spezialisiert sind.

2023

2023 - YEMA-Manufaktur

YEMA profitierte von der jüngsten Re-Internalisierung der Fertigung durch die Einführung einer neuen Generation von hauseigenen Kalibern, die sich durch höhere Präzision und Leistung auszeichnen. Diese neuen Manufakturkaliber sind mit Schweizer Regulierorganen ausgestattet, während die Grundplatinen und Brücken von YEMA selbst hergestellt werden. Alle Kaliberkomponenten werden in einem Umkreis von 72 km um Morteau hergestellt und in den Werkstätten von YEMA in Morteau montiert. Die neuen Uhrwerke tragen mit Stolz den Namen „Calibre Manufacture Morteau“ (CMM), um ihre lokale Herkunft und Produktion zu würdigen.

Im Jahr 2023 wurde das erste Manufakturkaliber von YEMA vorgestellt: das Kaliber CMM.20, das zugleich das erste französische Mikrorotor-Werk der Geschichte ist. Ende 2023 brachte YEMA das CMM.30 auf den Markt, ein Tourbillon-Kaliber (entworfen von Olivier Mory) mit einer Gezeitenkomplikation. Im Jahr 2024 kündigte YEMA schließlich das CMM.10 an: ein von Grund auf neu entwickeltes Drei-Zeiger-Kaliber mit chronometrischer Präzision.